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    Gastausbildung im Mai/Juni/Juli 2023

    Nun ist es aber Zeit mich vorzustellen. Mein Name ist Svenja und ich habe dieses Jahr mein Gastpraktikum in Wien absolviert. Da ich an einigen Aspekten anknüpfen werde, die bereits in Leonies Erfahrungsbericht erwähnt wurden, empfehle ich dir, vorab diesen zu lesen.


    Gastausbildung

    Das dreijährige duale Studium Fachrichtung allgemeine Verwaltung besteht aus einer theoretischen Ausbildung an der Hochschule für öffentlichen Verwaltung (HöV) sowie berufspraktischen Studienzeit bei der Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur. Während des zweiten Fachstudienjahres ist zusätzlich eine Gastausbildung vorgesehen. Diese Gastausbildung kann in anderen Behörden und Betrieben innerhalb Deutschlands, aber auch im Ausland absolviert werden.
    Nachdem Leonie mit großer Begeisterung von ihrem Gastpraktikum im Sommer 2021 zurückkehrte, entschied ich mich auch letztlich für ein Gastpraktikum in Wien.


    Bewerbung

    Auch ich bewarb mich ca. 1 ½ Jahre vor Praktikumsantritt und bekam Ende 2021 die Zusage von dem zuständigen Ansprechpartner der Stadt Wien Herr Dr. Wimmer.


    Wohnungssuche

    Zunächst recherchierte ich nach Studentenwohnheimen in Wien. Diese bieten besonders kostengünstiges Wohnen in Wien und ermöglichen andere Studierende von anderen Hochschulen bzw. Universitäten kennenzulernen.

    Bild zeigt Hofburg in Wien
    Hofburg

    Da jedoch eine Freundin von mir ebenfalls zur selben Zeit ein Praktikum bei der Stadt Wien absolvierte, suchten wir auch nach geeigneten Wohnungen, die für eine WG in Betracht kamen.

    Wir fanden über Airbnb eine schöne Altbauwohnung im 7. Bezirk, und entschieden uns eine WG mit zwei weiteren Studierenden der HöV zu gründen.

    Da die anfallenden Kosten für die Wohnung aufgeteilt wurden und wir neben unseren Dienstbezügen zusätzlich eine Förderung von Erasmus erhielten, waren die Kosten für die Wohnung vertretbar.

    Unsere Wohnung war relativ zentral und gut durch Straßenbahn und/oder Bus von der inneren Stadt (1. Bezirk) zu erreichen.

    Auch das Bezirksamt, in dem ich arbeitete war von meiner Wohnung fußläufig innerhalb von 15 Minuten zu erreichen.

    Aufgrund der guten Infrastruktur sind fast alle Bezirke mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln (ugs. Öffis) zu erreichen, jedoch empfehle ich jedem eine Wohnung/Studentenwohnheim nicht an den Randbezirken zu wählen, diese sind zwar kostengünstiger, aber man benötigt auch mehr Zeit um in die innere Stadt zu gelangen.


    Praktikum

    Ich wurde für die dreimonatige Gastausbildung dem magistratischen Bezirksamt des 16. Bezirks zugeteilt. Bezirksämter sind u.a. für Melde-, Pass- u. Gewerbeangelegenheiten, Parkpickerl (Parkscheine eines bestimmten Bezirks), Lebensbestätigungen und Fund- und Verlustanzeigen zuständig.

    Bild zeigt Nationalbibliothek von innen
    Nationalbibliothek

    Durch die Tätigkeit am Empfang lernte ich schnell die Zuständigkeiten des magistratischen Bezirksamtes kennen.

    Und schnell wurden mir die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich bewusst.
    In Österreich gibt es ein zentrales Melderegister (ZMR), welches die Datensätze der gesamten Meldedaten der österreichischen Einwohner erfasst. Dieses ermöglicht, dass sämtliche Meldeänderungen im ZMR hinterlegt werden und somit die Einwohner (bestenfalls) immer auffindbar sind.

    Da auf den Ausweisen keine aktuelle Meldeadresse hinterlegt ist, sind die Bürger verpflichtet sich innerhalb von 3 Tagen (ab Umzug) bei dem entsprechenden Bezirksamt in Form von Meldezetteln an- oder abzumelden. Meine Aufgabe war es auch bei der Ausfüllung der Meldezettel zu helfen.

     Sofern der Bürger dieser Ummeldung innerhalb dieser Frist nicht nachgekommen ist, drohen Meldestrafen. Je nach wiederholtem Vergehen können hohe Geldstrafen oder sogar Ersatzhaft festgesetzt werden. Ich bereitete die Meldestrafen vor und pflegte diese in die elektronische E-Akte ein.

    Außerdem gibt es in Österreich keine Ausweispflicht. Die Beantragung von Personalausweis oder Reisepass erfolgt auf freiwilliger Basis. Personalausweise und Reisepässe werden postalisch an die Wohnadresse zugesendet


    Das Leben in Wien

    Bild zeigt Alte Donau bei Sonnenuntergang
    Alte Donau

    Aufgrund des umfangreichen Kulturangebots, der guten Infrastruktur und der niedrigen Kriminalitätsrate wurde Wien erneut zur lebenswertesten Stadt gekürt. Neben den zahlreichen Museen und Theatern, gibt es insbesondere in der Innenstadt zahlreiche Cafés und Restaurants die neben der bekannten Sachertorte und dem Wienerschnitzel noch einige andere österreichische „Schmankerl“ anbieten.

    Aber Wien ist nicht nur für seine Kulinarik bekannt, sondern auch für seine wunderschönen Schlösser, Kirchen und anderen Bauten, die insbesondere in der Innenstadt vorzufinden sind und der Stadt einen ganz besonderen Charme verleihen.

    Falls man einen Ort zur Ruhe benötigt oder von dem Stadtleben Abstand gewinnen möchte, bietet der Kahlenberg oder die Donau die Möglichkeit hierfür.

    Grundsätzlich bietet Wien ein umfangreiches Freizeitangebot und auch das Angebot an kostenlosen Veranstaltungen ist in Wien vermehrt vorzufinden.


    Fazit

    Ich kann jedem ein Auslandspraktikum empfehlen. Denn es ist eine tolle Erfahrung ein anderes Land für mehrere Monate kennenzulernen und mit tollen Erinnerungen nach Deutschland zurückzukehren.

    Ich bin sehr froh, dass die Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur als Dienstherr Gastpraktika im Ausland sehr offen gegenübersteht und mir dieses auch ermöglicht hat.

    Liebe Grüße

    Svenja