Neues Lernzentrum in Montabaur eröffnet

Mit ihren Sprachkursangeboten trägt die Volkshochschule (vhs) Montabaur wesentlich zur Integration hier lebender Migranten bei. Insbesondere für Menschen aus Nicht-EU-Ländern, also aus so genannten Drittstaaten, wächst der Bedarf an Bildungs- und Sprachkursangeboten stetig. Um dem Rechnung zu tragen, hat die vhs Montabaur jetzt ein neues Lernzentrum eröffnet, das Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten helfen soll, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Caroline Albert-Woll, Leiterin der Volkshochschule Montabaur, zeigte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich und dem Ersten Beigeordneten Andree Stein die Räumlichkeiten, in denen insbesondere Menschen aus Drittstaaten ihre Deutschkenntnisse verbessern können. 
Herzlich willkommen im neuen Lernzentrum Montabaur: (von links) Caroline Albert-Woll, Leiterin der Volkshochschule Montabaur, zeigte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich und dem Ersten Beigeordneten Andree Stein die Räumlichkeiten, in denen insbesondere Menschen aus Drittstaaten ihre Deutschkenntnisse verbessern können. Die ersten Lernenden waren schon fleißig bei der Sache.

Das Projekt „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“ mit Einrichtungen in Bingen, Bad Kreuznach, Neustadt, Kaiserslautern und Montabaur wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert. „Ein Lernzentrum in diesem Kontext ist ein non-formales Bildungssetting, das den Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, sich außerhalb von traditionellen Kursen mit festgelegtem Lehrplan weiterzubilden“, erklärt Caroline Albert-Woll, Leiterin der Volkshochschule Montabaur. Dies sei besonders wichtig, da einige Personen aufgrund von Unterbrechungen in Integrationskursen oder dem Risiko des Verlusts sprachlicher Fähigkeiten nach Abschluss eines Kurses Schwierigkeiten hätten, nahtlos in Fortgeschrittenenkurse überzugehen. „Das ländliche Umfeld des Westerwaldkreises stellt dabei eine zusätzliche Herausforderung dar, da die Mindestteilnahmezahlen für solche Kurse oft nicht ohne Weiteres erreicht werden können“, so Albert-Woll. Aktuell ist es zum Beispiel so, berichtet sie aus der Praxis, dass einige ukrainische Geflüchtete aufgrund von Problemen mit der Kinderbetreuung etwa, keine regelmäßig stattfindenden Deutschkurse besuchen können oder längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, obwohl sie gerne schnellstmöglich ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten. Hier hilft dann das Lernzentrum, weil hier bei Bedarf stundenweise, tageweise oder punktuell gelernt werden kann. Es ergänzt damit das Sprachbildungsangebot in der Region ohne den Besuch von Integrations- oder Berufssprachkursen ersetzen zu können und zu wollen.

Das Lernzentrum Montabaur verfolgt auch das Sekundärziel, die Eigenverantwortung beim Lernen und die Gestaltung des eigenen Lernprozesses zu stärken, um den Anforderungen einer arbeitsteiligen und digital unterstützten Industriegesellschaft gerecht zu werden. Diese Form der Lernendenautonomie findet oft wenig Platz in Standardkursen mit eng getakteten Lehrplan.

Untergebracht ist das Lernzentrum in den Räumlichkeiten der vhs in der Sauertalstraße 19 in Montabaur, wo es von einer Pädagogin mit umfangreicher Erfahrung im Bereich Deutsch als Zweitsprache betreut wird. Diese steht den Teilnehmenden auch für weiterführende Fragen, wie beispielsweise zu sozialpsychologischen oder berufsorientierten Themen, zur Verfügung.

Geöffnet ist das Lernzentrum Montabaur 15 Stunden in der Woche:

Montags:        13 bis 17 Uhr
Dienstags:      13 bis 16 Uhr
Donnerstags:  13 bis 16 Uhr
Freitags:          15 bis 20 Uhr

Weitere Öffnungszeiten werden auf der Homepage der vhs Montabaur bekannt gegeben. Die Teilnahme am Lernzentrum ist kostenlos und erfordert keine vorherige Anmeldung. Interessierte müssen jedoch die Teilnahmevoraussetzungen erfüllen, die vor Ort überprüft werden. Hierfür ist die Vorlage eines Ausweisdokuments erforderlich.

Weitere Informationen gibt es unter www.vhs-montabaur.de.