Gackenbach erhält eine „Neue Mitte“

Ein neuer Treffpunkt im Dorf für alle und für (fast) alles: Von der Gemeinderatssitzung über Familienfeiern bis hin zur Kirmes und zum Jugendtreff: Für vielfältige Veranstaltungen und Gruppen soll die Neue Mitte in Gackenbach genutzt werden. Dazu hat die Ortsgemeinde das ehemalige Pfarrheim, das kleine Pfarrsälchen nebenan und das alte Pfarrhaus von der katholischen Kirche abgekauft und wird das Ensemble am Halfterweg jetzt in drei Bauabschnitten umgestalten. Das Projekt wird rund 1,5 Mio. Euro kosten und wird zu 60% aus dem Förderprogramm Dorferneuerung seitens des Landes gefördert.

Innenstaatssekretärin Simone Schneider übergibt einen Förderbescheid an Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller. Mit dabei die 1. Ortsbeigeordnete Yvonne Schlosser und Andree Stein, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Montabaur.
Einen Förderbescheid über 322.000 Euro übergab Innenstaatssekretärin Simone Schneider an Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller. Mit dabei waren die 1. Ortsbeigeordnete Yvonne Schlosser und Andree Stein, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Montabaur, als Vertreter der Verwaltung.

Im ersten Bauabschnitt, der noch in diesem Jahr beginnen soll, wird zunächst das alte Pfarrhaus abgerissen. Die Gebäudesubstanz ist veraltet; eine Sanierung wäre aufwändig und entsprechend sehr teuer. „Außerdem haben wir in diesem Bereich keinen Bedarf für ein Wohnhaus, wir brauchen den Platz als Außenbereich für unsere neue Dorfmitte“, führt Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller aus. Auf dem Gelände wird ein neuer Dorfplatz entstehen, der als Parkplatz, als Kirmesplatz oder einfach als Treffpunkt genutzt werden kann.

Im zweiten Bauabschnitt soll das bisherige Pfarrheim saniert und als neues Dorfgemeinschaftshaus hergerichtet werden. Die Vereine können es für Veranstaltungen nutzen, private Feiern sind möglich und auch das monatliche Dorffrühstück steht schon fest im Terminkalender. Ein kleiner Anbau wird entstehen, in dem Stühle und Getränke gelagert werden können. Auch eine überdachte Terrasse in Richtung Kirche ist vorgesehen. Das ehemalige Pfarrsälchen, das derzeit als Lager genutzt wird, wird zum Jugendraum umgebaut. Parallel dazu wird mit dem Neubau des Gemeindehauses begonnen, in dem unter anderem der Tagungsraum für den Ortsgemeinderat und das Büro des Ortsbürgermeisters untergebracht werden.

In einem letzten dritten Bauabschnitt sind die Freianlagen an der Reihe: Der neue Dorf- oder Multifunktionsplatz ist zentral zwischen Gemeindehaus, Jugendraum und Dorfgemeinschaftshaus gelegen. Er wird mit Ökopflaster in Kombination mit Kiesflächen angelegt und gärtnerisch mit Freiflächen, Sitzstufen und einer Dorflinde angelegt. Hier entsteht ein Treffpunkt für Jung und Alt. Über eine neu angelegte Rampe werden alle Gebäude und die benachbarte Kirche barrierefrei erreichbar sein.

Die Entwürfe und Planungen für die „Neue Mitte“ stammen vom ortsansässigen Planer Holger Kappler von Holzbau Kappler. Die neuen und sanierten Gebäudeteile werden modernen Standards in puncto Energieverbrauch und Barrierefreiheit entsprechen.

Die Grafik zeigt, wie die „Neue Mitte“ in Gackenbach aussehen wird.
Die Grafik zeigt, wie die „Neue Mitte“ in Gackenbach aussehen wird: Links das neue Gemeindehaus, hinten der Jugendraum, rechts das Dorfgemeinschaftshaus (ehem. Pfarrheim) und in der Mitte der Dorfplatz.

Den Planungen waren eine Dorfmoderation und die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts in den Jahren 2022 und 2023 vorausgegangen. „Hier wurde deutlich der Wunsch nach einer neuen Dorfmitte als Treffpunkt und als Festplatz geäußert, möglichst ganzjährig nutzbar. Als dann das Angebot von der Kirchengemeinde kam, das Gebäude-Ensemble gleich neben der Kirche zu kaufen, hat der Ortsgemeinderat die Chance ergriffen“, so Weidenfeller. Weil Gackenbach bereits als Dorferneuerungsgemeinde anerkannt ist, konnte er beim Innenministerium einen Förderantrag für das rheinland-pfälzische Dorferneuerungsprogramm stellen. Innenstaatssekretärin Simone Schneider kam aus Mainz angereist, um den Förderbescheid zu übergeben und sich vor Ort über die Baupläne zu informieren. Die Ortsgemeinde erhält eine Förderung von 60% für den ersten Bauabschnitt, insgesamt liegt der Kostenrahmen bei 1,5 Mio. Euro. Schneider stellte in Aussicht, dass der zweite und dritte Bauabschnitt ebenfalls mit dieser Quote gefördert werden. „Eine intakte Dorfgemeinschaft braucht gute Orte, wo Menschen sich treffen und sich heimisch fühlen können. Das wird hier entstehen“, lobte Schneider die Gackenbacher Pläne. Das alte Rathaus im Unterdorf wird nach dem Umzug der Gemeindeverwaltung nicht mehr benötigt und einer anderen Nutzung zugeführt. „Ein Konzept dafür werden wir im nächsten Jahr erstellen“, erläutert Weidenfeller.