Masterplan Gelbachtal: Der durchgehende Wanderweg als erstes Leuchtturm-Projekt bereits eröffnet

Beim diesjährigen Akteurstreffen in Isselbach konnten die drei Verbandsgemeinden Bad Ems-Nassau, Diez und Montabaur eine positive Bilanz ziehen. Das erste Leuchtturmprojekt des auf zehn Jahre angelegten Masterplans, der durchgehende Wanderweg, konnte bereits im September des zweiten Umsetzungsjahres eröffnet werden. Der Wanderweg wurde mit einem Festakt am 24. September von den drei Bürgermeistern der beteiligten Verbandsgemeinden sowie den beiden Landräten etwa 100 geladenen Gästen vorgestellt und anschließend ein Teil der Strecke bereits gemeinsam gegangen. Erste Picknickgruppen sind bereits aufgestellt und eine Wanderbroschüre informiert über den Wegeverlauf des GelbACHTrail und ACHT weitere Wanderschleifen im Gelbachtal, die an den Weg angrenzen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Akteurstreffen vor dem Bürgerhaus in Isselbach.
In diesem Jahr trafen sich die touristischen Akteure im Dorfgemeinschaftshaus in Isselbach, darunter Ortsvorsteher, Ortsbürgermeister und weitere politischen Vertreter, Gastronomen, Beherbergungsbetriebe und Winzer. Gemeinsam arbeiten sie an der Umsetzung des Projekts und entwickeln neue Ideen.

„Genau zum richtigen Zeitpunkt“, fand Sabine Ksoll von der VG Diez, „denn jetzt können wir aus dem Feedback der ersten Wanderer lernen, wo zum Beispiel noch die Beschilderung verbessert werden könnte.“ Neben den bereits aufgestellten Portaltafeln sollen bis zum Frühjahr 2024 noch weitere Informationstafeln ergänzt werden.

Auch bei der Ausweisung von Wohnmobilstellplätzen hat sich im zweiten Jahr der Umsetzung einiges getan. In der VG Montabaur konnten insgesamt an 13 Stellplätzen sogenannte Transitplätze für eine Nacht ausgewiesen werden. Für die Beschilderung wurde das Logo des Gelbachtals mit einem Piktogramm ergänzt verwendet. „Weitere Überlegungen zu Wohnmobilstellplätzen gibt es auch in Weinähr“, berichtete Steffi Zurmühlen von der Bad Ems-Nassau Touristik e.V..

Das Tal bekommt ein Gesicht, das eigene Logo ziert mittlerweile auch die Trikots des heimischen Radsportteams Equipe EuroDeK, die als Sympathieträger und Botschafter für das Tal gemeinsam radeln. „Damit zeigen sie ganz nebenbei auch andere Nutzungsmöglichkeiten der Straße“, freute sich Karin Maas von der VG Montabaur. Denn das Thema Lärmminderung für das Gelbachtal, insbesondere durch den motorisierten Verkehr, steht als wichtiger Baustein mit im Projektplan. Weitere Gespräche der drei Bürgermeister der betroffenen Verbandsgemeinden mit dem LBM Diez, den Kreisverwaltungen und der Polizei konnten geführt werden. In Zusammenarbeit mit dem ADAC wurde ein erstes Lärmdisplay aufgestellt. In Dies und Isselbach stehen zusätzlich Tempoanzeigen an den Ortseingängen, die zum langsameren Fahren motivieren.

Im Masterplan verankert und als Umsetzungsidee aus dem letzten Akteurstreffen entstanden, wurde das Projekt „Selfie Points“ im Gelbachtal angeschoben. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule in Wiesbaden als Studentenprojekt. Nils Fröhlich (Betreiber der „Kleinen Bleibe“ in Reckenthal, Architekt und Dozent) präsentierte drei Entwürfe der Studenten. Die Akteure sind sich einig, die Ideen greifen das Typische der Region auf und wären echte Hingucker entlang des GelbACHTrails. „Eigentlich braucht man so etwas nicht zum Wandern, aber es kommt an. Ich bin dafür“, faste ein Teilnehmer die Präsentation für sich zusammen. Gesucht werden soll nun noch nach einem neuen Namen für die Projektidee, denn Selfie-Points, so die einhellige Meinung, wird den künstlerischen Vorschlägen im Naturraum nicht gerecht.

Für das Jahr 2024 nimmt außerdem die Kommunikation des Gelbachtals eine wichtige Rolle ein. Neben einer eigenen Internetseite, die als Sprungseite zu bereits vorhandenen Portalen führen soll und dadurch das Gesamtangebot des Tals über die Verbandsgemeindegrenzen hinweg kompakt präsentiert, sind Anzeigen in speziellen Wanderpublikationen geplant. Die Wanderbroschüren werden bereits in den Tourist-Informationen aller drei Verbandsgemeinden ausgegeben und dort gerne mitgenommen.

Zusätzlich wird die Verbandsgemeinde Montabaur sich um die Wüstung Sespenroth bemühen. Von dem im 18. Jahrhundert verlassenen Dorf ist heute nichts mehr zu sehen. Durch Augmented Reality soll die Geschichte des Ortes nachvollziehbar und erlebbar werden.

Projektpartner

Der Masterplan Gelbachtal wird von den drei Verbandsgemeinden Bad Ems-Nassau, Diez und Montabaur getragen, die alle Anlieger im Gelbachtal sind. Regelmäßig berichten die jeweiligen Verantwortlichen ihren Verbandsgemeinderäten über den Stand des Projekts und geplante Maßnahmen. Gemeinsam haben sie eine Steuerungsgruppe eingesetzt und das Projektbüro Team 360 mit der fachlichen Begleitung und Durchführung beauftragt. Partner ist auch der Naturpark Nassau, der mit Naturparkreferent Stefan Eschenauer beratend im Projekt tätig ist und einzelne Maßnahmen finanziell fördert. Aber ohne die touristischen Akteure im Tal ließe sich der Masterplan kaum umsetzen, denn sie sind vor Ort und kennen sich aus. Regelmäßig treffen sie sich mit der Steuerungsgruppe, um sich über den aktuellen Stand zu informieren und neue Ideen zu entwickeln. „Wir alle haben Spaß an dieser Arbeit. Uns eint das gemeinsame Ziel, das Gelbachtal stärker in Wert zu setzen – für Besucher und Anwohner gleichermaßen“, beschreibt Karin Maas die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner.