Niederelbert feierte den Feuerwehrnachwuchs

Die Bambinis bei der Olympiade. Ein Mädchen trägt nasse Schwämme um ein Hinderniss.
Auf die Plätze, fertig, los! Bei der Feuerwehr-Olympiade ging es spannend zu. Unter anderem mussten die Bambinis nasse Schwämme um Hindernisse transportieren.

Rund um die Elberthalle in Niederelbert war am Samstag mächtig was los. Der Feuerwehrnachwuchs hatte gleich doppelten Grund zum Feiern: Die Jugendfeuerwehr Niederelbert kann in diesem Jahr auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Zudem sind die jüngsten Brandschützer - die so genannten Bambinis im Alter von sechs bis zehn Jahren - seit nunmehr (gut) 10 Jahren in der Bambini-Feuerwehr aktiv. Gefeiert wurde das Doppeljubiläum mit einem tollen Fest, bei dem zahlreiche Westerwälder Jugendfeuerwehren sowie das Jugend-THW Montabaur ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Mehr als 200 Kinder und Jugendliche mit ihren Betreuerinnen und Betreuern aus dem gesamten Westerwaldkreis hatten den Weg an die Elberthalle gefunden, um gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus Niederelbert zu feiern. Eröffnet wurde der Feuerwehr-Jubiläumstag von den Bambinis und der sechsten Feuerwehr-Olympiade, organisiert und durchgeführt vom Kreisfeuerwehrverband Westerwald. Bambini-Wartin Nicole Müller-Nilges und Uwe Rörig, Jugendwart der Verbandsgemeinde Montabaur, starteten den sportlichen Wettkampf, bei dem in erster Linie der Spaß im Vordergrund stand. Insgesamt 145 Mädchen und Jungen, aufgeteilt in 24 Gruppen in zwei verschiedenen Altersklassen, eiferten um den Sieg. Dabei mussten beispielsweise mit einer Kübelspritze ein Eimer gefüllt, nasse Schwämme um Hindernisse transportiert, Toilettenpapier gestapelt und Kochlöffel durch die Kleidung gefädelt werden. Während in der Altersklasse A das Team aus Meudt die Nase vorne hatte, jubelten am Ende in der Altersklasse B die Geburtstags-Bambinis aus Niederelbert. Dass in der Altersklasse B die ersten vier Plätze ausschließlich von Teams aus der Verbandsgemeinde Montabaur belegt wurden, freute Uwe Rörig natürlich besonders: „Das ist großartig“, lobte der Jugendwart.

Interessiert verfolgen die Besucher die Rettungsübung der Nachwuchsfeuerwehren und des Jugend-THW.
Bei der Rettung einer unter Beton eingeklemmten Person arbeiteten mehrere Jugendfeuerwehren und das Jugend-THW aus Montabaur Hand in Hand. Mit Erfolg: Der „Verletzte“ konnte schnell befreit werden. Die Besucher verfolgten die Übung mit großem Interesse.


Viel Aufmerksamkeit zogen auch die Vorführungen und Übungsszenarien der Jugendfeuerwehren und des Jugend-THW auf sich. Zunächst stellten die Nachwuchs-Floriansjünger aus Heilberscheid ihr Können unter Beweis und zeigte einen Teilbereich aus dem jährlich stattfindenden Bundeswettbewerb. Dabei ging es insbesondere um Schnelligkeit beim Aufrollen von Schläuchen, beim Koppeln von Gewinden und beim sorgsamen Installieren von Wasserspritzen.

Im Anschluss gab es dann gleich zwei „stille Alarmierungen“ für die Jugendfeuerwehren aus Heiligenroth, Kadenbach, Nentershausen, Niederelbert, Oberelbert/Hübingen sowie das Jugend-THW aus Montabaur. Im ersten Szenario wurden mehrere Löschangriffe - unter anderem auf die Grundschule in Niederelbert - demonstriert. Im Mittelpunkt der zweiten Übung stand eine „verletzte Person“, die unter schweren Betonteilen eingeklemmt war. Dabei war verbandsübergreifende Gemeinschaftsarbeit angesagt: Wer sichert die Unfallstelle? Wer kümmert sich um den Verletzten? Wie wird die Betonplatte angehoben, um den Verletzten bergen zu können? Nach einer kurzen Einsatzbesprechung ging es los: Hochkonzentriert, routiniert, vor allem aber ruhig in der Sache, fanden die Mädchen und Jungen ihren Platz: Der „Verletzte“ erhielt angemessene Betreuung, die Vorbereitungsarbeiten liefen wie am Schnürchen und kurze Zeit später konnte schließlich die Betonplatte mittels Druckluft nach oben bewegt und die „verletzte Person“ befreit werden. Uwe Rörig und der stellvertretende Kreisjugendwart, Florian Bach, zeigten sich sehr zufrieden von dem reibungslosen Ablauf: „Es macht uns stolz, zu sehen, wie unser Nachwuchs das Erlernte gemeinschaftlich umsetzt.“ Aktuell haben glücklicherweise weder die Feuerwehren, noch das THW mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Insbesondere nach der Corona-Krise vermelden die Brand- wie auch Katastrophenschützer ein vermehrtes Interesse an ihren Organisationen. Dies bestätigte auch Thomas Krekel, Jugendwart des Westerwaldkreises: „Wir sind wirklich sehr froh, dass wir seit der Pandemie mehr Kinder in unseren Reihen zählen. Vielleicht liegt es daran, dass viele Jugend- und Bambini-Warte die Kinder mit tollen und sehr einfallsreichen Video-Übungsstunden bei der Stange gehalten haben.“

Die Nachwuchsfeuerwehr spritzt Wasser mit dem Feuerwehrschlauch.
Wasser marsch: Bei mehreren Löschangriffen demonstrierte der Feuerwehrnachwuchs in Niederelbert sein Können.

Zu der abschließenden kleinen Feierstunde begrüßte Simon Brömel, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert, die Gäste denn auch mit stolzgeschwellter Brust: Er berichtete vor allem über den ereignisreichen Tag, der so viele positive Eindrücke hinterlassen hatte. Aber auch von der empfundenen Dankbarkeit gegenüber seinen Kameraden, vor allem dem Jugendfeuerwehrwart Stefan Nauroth und dem Bambini-Feuerwehrwart Andre Dario Helsper, die mit viel Herzblut und Initiative diese Jubiläumsveranstaltung möglich gemacht hatten.

Lobende Grußworte und Geschenke für die Jubilare hatten zudem die  Bundestagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet, Nicole Hampel (Beigeordnete des Westerwaldkreises), Andree Stein (Erster Beigeordneter und Brandschutzdezernent der Verbandsgemeinde Montabaur), Carmen Diedenhoven (Ortsbürgermeisterin von Niederelbert), Dirk Strüder (Landesjugendfeuerwehrwart des Landesverbandes Rheinland-Pfalz), Thomas Krekel (Jugendfeuerwehrwart des Westerwaldkreises) sowie Ralf-Felix Kespe (Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Westerwald) im Gepäck.

Uli Roth, Vorsitzender des Fördervereins der Feuerwehr Niederelbert, ließ die Geschichte der Jugendfeuerwehr sowie der Bambini-Feuerwehr noch einmal Revue passieren. Und ohne es zu ahnen, stand plötzlich Florian Bach, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart, im Mittelpunkt der Feier: Vor 25 Jahren, quasi mit Gründung der Jugendfeuerwehr, hatte er zum Feuerwehr-Dienst gefunden und sich seither vor allem im Bereich der Jugendarbeit weit über das übliche Maß hinaus engagiert. Dafür dankten ihm seine Kameraden auf diesem Wege. Eine weitere Überraschung gab es für Gabi Kilian, Petra Roth, Tanja Höbelt und Simone Scherz: Die vier Frauen wurden mit der Floriansnadel des Landesfeuerwehrverbandes von Rheinland-Pfalz für „die langjährige familiäre Unterstützung eines Aktiven“ ausgezeichnet. „Ehrenamt funktioniert nur mit der Familie, niemals ohne“, unterstrich Ralf-Felix Kespe im Rahmen der Ehrung.