Konzepte zur Vorsorge bei Hochwasser und Starkregen erarbeiten

Bürgerinnen und Bürger stehen um einen Tisch herum und betrachten die Karte.
Mit Blick auf die Ortskarte diskutierten die Bürger, wo in ihrem Ort Niedererbach die Gefahrenstellen bei Hochwasser und Starkregen zu finden sind.

Der Klimawandel führt dazu, dass extreme Wetterereignisse häufiger und intensiver werden. Die Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur stellen sich darauf ein, in dem sie – unter anderem – Konzepte zur Vorsorge vor Hochwasser und Starkregen erarbeiten. Das Sachgebiet Umwelt der VG-Verwaltung und Fachbüros unterstützen sie dabei. Wichtiger Baustein ist die Erfahrung der Bürger im Ort, die meist sehr genau wissen, wo und wie die Bäche ansteigen oder das Wasser den Hang heruntergeschossen kommt, wenn es stark und viel regnet. Auch die Feuerwehrleute verfügen hier meist über ein breites Wissen. In den Ortsgemeinden Niedererbach und Gackenbach laufen gerade die Begehungen mit den ortskundigen Bürgern.

In Niedererbach hatten sich in der letzten Woche 50 interessierte Bürger im Dorfgemeinschaftshaus eingefunden. Die Präsentation von Frederike Arnold vom Ingenieurbüro Artec begann damit, den Unterschied zwischen Hochwasser und Starkregen zu erklären und die unterschiedlichen Auswirkungen aufzuzeigen. Anschließend beschrieb sie die Möglichkeiten der baulichen Vorsorge im privaten wie im öffentlichen Bereich, denn ein kommunales Vorsorgekonzept muss immer private und öffentliche Maßnahmen miteinander verbinden. Unterstützt wurde Arnold von Markus Kuch, dem Sachgebietsleiter Umwelt in der VG-Verwaltung. Er und sein Team koordinieren die Konzepterstellung in den Ortsgemeinden  und sind auch dafür zuständig, bei Bedarf Maßnahmen in der Gewässerunterhaltung durchzuführen. Nach Arnolds Vortrag diskutierten die Bürger untereinander und mit den Fachleuten anhand von detaillierten Ortskarten darüber, wo nach ihrer Erfahrung die neuralgischen Punkte im Ort sind bei Hochwasser und bei Starkregen. Bei der anschließenden Ortsbegehung konnte dann vieles an den konkreten Stellen verdeutlicht werden.

Am Ende des Prozesses eine Gefahren- und Maßnahmenliste mit Aufgaben für den privaten und öffentlichen Bereich. Die Hinweise der Bürger aus den Ortsbegehungen fließen dabei mit ein. Im Herbst sollen dann die im Sommer in den Workshops gesammelten Erkenntnisse in einer Abschlusspräsentation der Ortsgemeinde und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Für die Ortsgemeinde Gackenbach stehen die Präsentation des Ingenieurbüros und die anschließende Ortsbegehung diese Woche an. Termin ist am Freitag, 30. Juni, um 17.30 Uhr. Treffpunkt ist das Karlsheim im Gackenbach-Kirchähr. Alle Bürger sind eingeladen, sich daran zu beteiligen.