Wenn aus einem Gurkenglas eine Solarleuchte wird

Seit 2020 bietet das Haus der Jugend die Möglichkeit im Rahmen der Alternativwerkstatt „Natur-Umwelt-Technik-Gruppe“ zu basteln und zu experimentieren. Betreut werden die bis zu sechs Teilnehmenden dabei von erfahrenen Handwerkern der „Technik-Werkstatt“. Die Technik Werkstatt wurde bereits 2015 im Rahmen der Ehrenamtsinitiative "Ich bin dabei" der Landesregierung und der Verbandsgemeinde gegründet.

Teilnehmer der Alternativwerkstatt begutachten das Hydrocar.
Gerhard Goldin, Junus Koivuluoma, Georg Ferdinand, Max Weber und Awungjia Morfaw (von links) sind begeistert und überzeugt: Das Hydrocar ist nicht nur ökologisch, sondern auch autonom. Fährt es gegen einen Widerstand, lenkt es zurück, bis es wieder freie Bahn hat.

In der Natur-Umwelt-Technik-Gruppe liegt der Fokus auf Experimenten, die wirklich funktionieren und zu einem Ergebnis führen. So konnten bereits kleine Projekte, wie ein Solarauto und eine Solarleuchte aus einem gebrauchten Gurkenglas umgesetzt werden. Dass die Jugendlichen ermutigt werden selbstständig zu arbeiten, ganz ohne Konkurrenzdruck, ist Ivan Sudac als Leiter des Hauses der Jugend wichtig: „Die Teilnehmenden werden bei mehrfacher Teilnahme recht schnell zum selbstständigen Arbeiten und Forschen motiviert.“ Anschließend können die Teilnehmenden das Bastelergebnis mit nach Hause nehmen und im Alltag oder der Freizeit weiter nutzen.

Ein besonderer Schwerpunkt sind für Organisator Dieter Schughart-Scheyer die Energiespeicher-Technologien. So verfügt beispielsweise das umgebaute Gurkenglas über einen kleinen Speicher, sodass die über den Tag gewonnene Solarenergie in der Dunkelheit abgerufen werden kann und für Licht sorgt. In einer weiteren Veranstaltung wird das Experimentieren mit Wasserstoff und kalter Verbrennung in einer Brennstoffzelle angeboten.

Seit diesem Jahr kooperiert die Alternativwerkstatt mit dem Klimaschutzmanagement der Verbandsgemeinde Montabaur. So ergänzt Klimaschutzmanager Max Weber die Bastelstunde mit einem Kurzinput zum Thema regenerative Energien und deren Bedeutung für die lokale Energiewende. Ferner haben die Jugendlichen die Möglichkeit, dem Klimaschutzmanager Fragen zum kommunalen Klimaschutz zu stellen.

Die Alternativwerkstatt „Natur-Umwelt-Technik-Gruppe“ findet seit 2020 regelmäßig statt. Die Anmeldung erfolgt direkt über das Haus der Jugend. Gerne würden die Organisatoren auch noch mehr anbieten, z.B. ein Umweltlabor auf Basis des Minicomputers Raspberry Pi, aber hierfür fehlt die aktive Mithilfe eines erfahrenen Programmierers und außerdem ist der Minicomputer aufgrund gestörter Lieferketten seit Anfang 2022 nicht mehr oder nur völlig überteuert zu erwerben.

Die Technik-Werkstatt mit Reparatur-Café findet jeden ersten Mittwoch im Monat statt. Neben der Freude an Technik, verbinden die aktiven Ehrenamtlichen gemeinsame Ziele, wie den Erhalt von Geräten durch deren Reparatur, die Weitergabe von Wissen, das Vermeiden von Müll sowie das Einsparen von Ressourcen, um damit die Umwelt zu schonen. Die Angebote der Technik-Werkstatt sind kostenlos und finden unter der Leitung von Richard Wichter und Jürgen Kronjäger mit Unterstützung von rund zehn Reparateuren statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können jeden ersten Mittwoch im Monat ohne Voranmeldung z.B. mit reparaturbedürftigen Geräten in die Werkstatt im Haus der Jugend kommen.