Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine dringend gesucht

Die Bilder und Nachrichten vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind allgegenwärtig. Die Menschen fliehen aus ihrer Heimat und suchen Schutz und Hilfe im Ausland. Auch in der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur sind seit Beginn des Krieges rund 250 Geflüchtete aus der Ukraine offiziell registriert worden (Stand 1.4.2022), jede Woche kommen 15 bis 20 Personen hinzu. Für ihre Unterbringung sucht die VG-Verwaltung dringend Wohnraum, vor allem Wohnungen für größere Familien mit mehr als vier Personen werden gebraucht. Wichtig ist, dass die Wohnungen wenigstens ein Jahr oder länger zur Verfügung stehen, denn es ist nicht absehbar, wann der Krieg zu Ende geht und wann die Geflüchteten in ihre Heimat zurückkehren können.

"Auf unseren ersten Aufruf im Wochenblatt haben sich viele Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die Wohnungen, Zimmer, Schlafquartiere für die Geflüchteten angeboten haben. Für die große Hilfsbereitschaft bin ich sehr dankbar", so Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich, der dem Verbandsgemeinderat von der Situation in der VG Montabaur berichtete. Es werden weiterhin Wohnungen gebraucht, in denen die Geflüchteten in Gruppen oder mit ihrer ganzen Familie längerfristig untergebracht werden können. Das sollten in sich geschlossenen Wohneinheiten mit eigenem Bad und Küche sein, also nicht in den Haushalt der Wohnungsgeber integriert sein. "Wir wissen nicht, ob und wann diese Menschen in ihre Heimat zurückkehren können. Deshalb müssen wir uns auf einen Aufenthalt von einem Jahr oder länger einstellen. Besonders für Familien, Paare oder Gruppen ist ein eigener Wohnbereich notwendig", so der Bürgermeister. Außerdem werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht, die tatkräftig mit anpacken, wenn die Wohnungen hergerichtet und ausgestattet werden.

Seit Beginn des Krieges wurden im Gebiet der VG Montabaur rund 250 Geflüchtete offiziell registriert. "Wie gehen aber davon, dass es in Wirklichkeit doppelt so viele sind, denn viele Menschen sind hier bei Bekannten und Verwandten untergekommen und haben sich noch nicht registriert. Dazu meine dringende Bitte an die Geflüchteten und ihre Gastgeber: Melden Sie sich bei uns, damit wir wissen, wer hier ist und Unterstützung braucht", so der Appell des Bürgermeisters. Die offizielle Registrierung wird in der VG-Verwaltung vorbereitet und schließlich von der Ausländerbehörde der Kreisverwaltung durchgeführt. Ohne sie haben die Geflüchteten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, zum Arbeitsmarkt, zu Sprachkursen sowie zu Schulen und Kitas. 36 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen bereits eine der Grund- oder Realschulen in Trägerschaft der VG Montabaur, auch für die Kitas liegen bereits einige Anfragen vor. Im Montabaurer Rathaus wurde das Team im Integrationsbüro aufgestockt, Verwaltungsfachkräfte aus allen Teilen der Verwaltung helfen hier aus. Schwerpunkte der Arbeit sind neben der Ersterfassung der Geflüchteten die Anmietung und Ausstattung von Wohnungen, die Beratung der Neuankömmlinge und ihrer Betreuer sowie die Koordination der ehrenamtlichen Helfer und Hilfsangebote. "Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Aber am dringendsten ist es tatsächlich, Wohnungen zu finden", so Richter-Hopprich abschließend im VG-Rat.

Kontakt zum Integrationsbüro: unter Telefon 02602/126-308 oder -309 sowie per E-Mail an ukraine-hilfe@montabaur.de.