In der Sendung „Alle Wetter“ der ARD wurde jüngst ein spannendes Beispiel für kommunalen Klimaschutz vorgestellt: Die Verbandsgemeinde Montabaur treibt gemeinsam mit 23 Ortsgemeinden sowie der Stadt Montabaur den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv voran. Im Interview erläutert Max Weber, wie die Region den Weg zu einer geringeren Energieabhängigkeit gestalten möchte und welche Chancen sich daraus für Bürgerinnen und Bürger ergeben.
Regionale Kräfte bündeln
„Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien selbst in die Hand nehmen und die Erträge in der Region halten“, betont Max Weber im Gespräch. Dafür hat sich die Verbandsgemeinde Montabaur mit 23 Ortsgemeinden und der Stadt Montabaur in einer kommunalen Energiegesellschaft zusammengeschlossen. Ziel ist es, geeignete Flächen für Wind- und Solarenergie zu identifizieren und diese Projekte rechtssicher, transparent und mit Mehrwert für die Region zu entwickeln.
Vorbild Südeifel als Inspiration
Im Interview berichtet Max Weber auch, dass der Weg dorthin gut vorbereitet wurde: Über mehrere Jahre besuchten Vertreterinnen und Vertreter der Verbandsgemeinde andere Kommunen, unter anderem im Hunsrück und in der Südeifel. Besonders das Modell Erneuerbare Energien Neuerburger Land diente dabei als Vorbild für den eigenen Ansatz.
Energie für rund 40.000 Menschen
Wie groß das Potenzial ist, macht Weber an einem Beispiel deutlich: Eine moderne Windenergieanlage mit rund sechs Megawatt Leistung versorgt etwa 3.000 Haushalte. „Um den gesamten Haushaltsstrombedarf in unserer Verbandsgemeinde bilanziell zu decken, würden nach aktuellem Stand vier bis fünf solcher Anlagen ausreichen“, so Weber.
Mehr Wertschöpfung vor Ort
Ein zentrales Anliegen der Verbandsgemeinde ist die regionale Wertschöpfung. Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Ortsgemeinden, sollen direkt profitieren. Dies geschieht etwa durch Pachteinnahmen oder Beteiligungsmöglichkeiten am Betrieb der Anlagen. So kann die Energiewende nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich ein Gewinn für die Region sein.

