Ausschnitt aus dem Stadtplan

Städtebau und Verkehr

Städtebau

Die Rolle der Stadt Montabaur

Das neue Verbandsgemeindehaus befindet sich in der Innenstadt von Montabaur. Obwohl die Verbandsgemeinde das Gebäude errichten lässt, hat auch die Stadt Montabaur in einigen Punkten wesentlichen Einfluss auf das Projekt: Sie hat Baurecht geschaffen, indem sie einen Bebauungsplan für das Baugebiet augefstellt hat, sie ist für die Verkehrsführung im Umfeld zuständig und sie ließ die Erschließungsstraße bauen.

Damit fiel und fällt dem Stadtrat eine entscheidende Rolle bei der rechtlichen Umsetzung des Projekts Verbandsgemeindehaus zu. Allerdings ist es auch der erklärte Wille des Gremiums, die Verbandsgemeindeverwaltung in der Innenstadt zu halten und einen Neubau zu ermöglichen.

Verkehr

Die Erschließungsstraße Gerberhof

Vor dem neuen Verbandsgemeindehaus gibt es eine neue Straße. Sie verbindet den Steinweg mit der Wallstraße. Die Straße wird lediglich als Zubringer zum Verbandsgemeindehaus dienen (z.B. für Lieferverkehr oder Rettungsdienste) und nicht für den öffentlichen Durchgangsverkehr zur Verfügung stehen. Bereits im September 2017 hat der Stadtrat entschieden, dass die neue Straße den Namen "Gerberhof" erhalten wird. So wird dann auch die Anschrift der Verbandsgemeindeverwaltung lauten. 

Warum "Gerberhof"?

Die Bezeichnung "Gerberhof" trägt der historischen Bedeutung des Areals Rechnung, denn früher hatten die Montabaurer Ledergerber hier ihre Werkstätten. Sie nutzten Wasser der durchfließenden Bäche für ihre Arbeiten mit den Tierfellen und -häuten. Lange Zeit bildeten sie eine gemeinsame Zunft mit den Schustern, die für Montabaur bis heute prägend sind.

 

(Keine) Tiefgarage

Für das Verbandsgemeindehaus war ursprünglich eine eigene Tiefgarage (TG) vorgesehen, die mit der benachbarten städtischen TG Nord baulich verbunden werden sollte.Das hatten sich die Gremien von Stadt und Verbandsgemeinde in einer gemeinsamen Sitzung im August 2017 beschlossen. Man ging von 60 Stellplätzen aus, die Kosten dafür wurden mit 2 Mio. Euro beziffert. 

Jedoch schrumpfte die Zahl der realisierbaren Stellplätze mit jedem Planungsfortschritt ein bisschen mehr: Haustechnik, Entrauchungsanlagen, Lagerflächen, ein zusätzlicher Serverraum, die Verbindungsrampe zur TG Nord sowie die Lage und Größe der Stützpfeiler brauchen viel Platz im Kellergeschoss, kosten also Stellplätze in der TG. Weil man die Haustechnik und die statische Konstruktion nicht einfach aus dem Gebäude auslagern und auch nicht im Gebäude anderswo unterbringen konnte, hätte an Stellplätzen gespart werden müssen: Es zeichnete sich ab, dass nur noch 30 bis 35 Stellplätze in der TG hätten realisiert werden könnten; jeder Stellplatz hätte dadurch rund 60.000 Euro gekostet (bei ursprünglich geplanten 60 Stellplätzen lag der Preis noch bei rund 33.000 Euro je Stellplatz). Zum Vergleich: Oberirdische Parkplätze in reinen Parkhäusern lassen sich (Stand 2017) bereits für 10.000 bis 18.000 Euro bauen. 

Vor diesem Hintergrund hat der Verbandsgemeinderat schließlich entschieden, keine Tiefgarage zu bauen und stattdessen mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen. Im September 2019 hat der Stadtrat der Planung des Verbandsgemeindehauses ohne Tiefgarage zugestimmt. Mittlerweile ist der städtebauliche Vertrag zwischen Stadt und VG zur Regelung der Parkplatzfrage unter Dach und Fach und die VG wird der Stadt bis zu 18.000 Euro für bis zu 68 Stellplätze zahlen, wenn die Stadt dafür zentrumsnah neue Parkflächen schafft.