Ein Gemeinschaftsprojekt
„Das Projekt ist so einfach wie einleuchtend“, stellte Bürgermeister Richter-Hopprich fest, nachdem er bei der Umrüstung der ersten Laterne assistiert hatte. „Die Kosten liegen insgesamt bei 4 Mio. Euro, davon werden 3,45 Mio. über Fördermittel von Bund und Land finanziert. Wir bezahlen also einmalig 550.000 Euro aus dem VG-Haushalt und unsere Mitgliedsgemeinden sparen ab sofort die Hälfte der Stromkosten für Straßenbeleuchtung.“ Allein in der Stadt Montabaur fallen dafür derzeit 400.000 Euro pro Jahr an. „Wir sind froh, dass die VG dieses Projekt mit allen Ortsgemeinden koordiniert hat. So profitiert auch die Stadt von der Gemeinschaftsaktion“, so Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher beim Ortstermin.

Ein Vorzeigeprojekt
Die Umrüstung wird VG-weit von der Firma Siteco durchgeführt, die mit vier Bautrupps in den Gemeinden unterwegs ist. Siteco ist deutschlandweit bei vielen Baumaßnahmen zur Straßenbeleuchtung dabei. „In dieser Größenordnung und so konsequent ist uns kein anderes Projekt zur LED-Umrüstung in Deutschland bekannt“, ordnet Vertriebsleiter Jens-Uwe Moses das Montabaurer Projekt ein. „Besonders ist, dass hier in einer ländlichen Region einmal das komplette Netz umgerüstet und mit adaptiver Steuerung versehen wird. 25 Gemeinde auf einmal – das ist schon sehr ungewöhnlich. Die Fachwelt schaut interessiert, was hier passiert“, erläutert sein Kollege Bejtus Berisa. Die Arbeiten werden vom Team Straßenbau in der VG-Verwaltung koordiniert, insbesondere von Rafael Platzek und Kay Bröhl.

Ein Sparprojekt
Straßenbeleuchtung ist die Aufgabe der Ortsgemeinden. Bislang gibt es in den 25 Mitgliedsgemeinden der VG genau 21 verschiedene Leuchtentypen und ebenso viele verschiedene Leuchtmittel. Der Stromverbrauch für die rund 7.500 Straßenlampen lag bislang bei jährlich 1,6 Mio. Kilowattstunden. Dabei ist die Straßenbeleuchtung der größte kommunale Stromverbraucher. Für die Gemeinden bedeutet die Umrüstung auf LED eine Reduzierung des Verbrauchs um 50%, dadurch werden jährlich 800.000 Kilowattstunden Strom und damit mindestens 290 Tonnen CO2-Emmissionen eingespart. Auch die Lichtverschmutzung wird deutlich reduziert, da die neuen Leuchten nur nach unten strahlen und einen definierten Bereich ausleuchten. Es wird ein insektenfreundliches, warmweißes Licht verwendet.
Ein Netzwerk-Projekt
Die neuen Leuchten sind alle mit adaptiver Steuerung ausgestattet. Das bedeutet: Die Lichtstärke passt sich mithilfe von Sensoren automatisch an die jeweilige Situation an. Es werden also nur die Straßen und Wege hell beleuchtet, die gerade genutzt werden. Dabei ist die Steuerung so programmiert, dass jeweils ein ganzer Straßenzug angeschaltet wird, um sogenannte Lauflichter zu vermeiden. Wenn niemand mehr vorbeigeht oder – fährt, dimmt sich die Leuchte nach einigen Minuten automatisch auf etwa 10% ihrer Leistung herunter. Über das neue System werden dann alle Leuchten mit der Verwaltung in Montabaur verbunden sein, so dass sie von dort aus zentral überwacht werden können. Ein digitales Straßenlampenkataster entsteht. Um das zu ermöglichen, wurden die insgesamt 169 Verteilerkästen im VG-Gebiet mit neuer Technik ausgerüstet. Durch die adaptive Steuerung wird zusätzlich Strom eingespart, das tatsächliche Volumen lässt sich aber erst beziffern, wenn das System eingespielt ist.

Ein Förderprojekt
Bei einem Gesamtvolumen von 4 Mio. Euro erhält die VG Montabaur rund 3,45 Mio. Euro Zuschüsse von Bund und Land. Im Einzelnen sind das 1,9 Mio. Euro Zuschuss aus der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ des Bundes (NKI); knapp 1,2 Mio. Euro aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ des Landes Rheinland-Pfalz (KIPKI) sowie 363.000 Euro aus dem Landesprogramm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ (ZEIS). Den Restbetrag von rund 550.000 Euro steuert die VG aus ihrem Haushalt bei.

Ein Mitmachprojekt – Bitte Laternenmasten freischneiden
Die Laternenmasten stehen überwiegend auf öffentlichem Grund, teils auch auf privaten Grundstücken. Einige Masten sind von Hecken oder Büschen eingeschlossen oder von Rankpflanzen und Bodendeckern umwuchert. Die Bürger werden gebeten, die Laternenmasten auf oder neben ihren Grundstücken zu kontrollieren und bei Bedarf freizuschneiden, damit die Monteure ungehindert die Klappe öffnen können. Dazu bitte den Bereich etwa 50 Zentimeter rechts und links vom Mast bis ein paar Zentimeter oberhalb der Klappe freischneiden; außerdem einen Arbeitsbereich von etwa einem Quadratmeter vor dem Mast freihalten.
TIPP: Im Bürgermeister-Podcast vom 17. Oktober 2025 geht es um „Montabaurs großen Schritt zu smarter Beleuchtung“. In der Kompakt-Folge erklärt Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich das Projekt zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED mit adaptiver Steuerung. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen zu finden, z.B. auf Spotify, Apple-Podcast, Amazon Music, Deezer usw.


