„Wir freuen uns, heute gleich mehrere Ehrungen begehen zu können und nach draußen zu signalisieren: Da sind Vorbilder, die sich ehrenamtlich engagieren, und von denen benötigen wir für das gesellschaftliche Funktionieren noch viel mehr“, eröffnete Landrat Schwickert die Veranstaltung. Umso mehr von anderen erledigt werde, desto weniger käme man auf den Gedanken, selbst aktiv zu werden. Erst wenn Ehrenamtler fehlten, würden die Leute wachgerüttelt, weil sich etwa kein Bürgermeister mehr für den Ort findet, Feste ohne musikalische Begleitung bleiben oder gar die Feuerwehr nicht schnell genug ausrücken kann.

Landrat Schwickert würdigte Winfried Ferdinand, der 18 Jahre lang als Bürgermeister die Geschicke seiner Ortsgemeinde Ruppach-Goldhausen führte. Als er das Amt 1976 antrat, war er mit 26 Jahren jüngster Ortsbürgermeister in Rheinland-Pfalz. Er begleitete damals die Eingliederung von Ruppach-Goldhausen in die neu gegründete Verbandsgemeinde Montabaur. Zudem setzte Ferdinand sich für die Renaturierung von ehemaligem Tonabraumgelände ein und schuf dadurch unter anderem eine neue Dorfmitte – aus einer offengelassenen Grube zwischen Goldhausen und Ruppach entstand ein Naherholungsgebiet mit Teich, Grünanlagen und weitläufigem Spielplatz. Auch um die Einrichtung einer Umgehungsstraße durch den Westerwaldkreis als K 153 und im Dorferneuerungsprogramm machte er sich verdient. Von 1976 bis 1985 war Winfried Ferdinand darüber hinaus als Ortsgerichtsvorsteher für amtliche Beglaubigungen und öffentliche Beurkundungen zuständig, wobei diese Funktion dann in Rheinland-Pfalz abgeschafft wurde. Ab 1999 engagierte er sich zehn Jahre im Verbandsgemeinderat Montabaur und arbeitete hier in diversen Ausschüssen aktiv mit. Auch außerhalb der Politik engagiert sich Winfried Ferdinand ehrenamtlich. So ist er seit über 60 Jahren Mitglied im Sportverein TuS Ahrbach und seit über 50 Jahren förderndes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Ebenfalls über 50 Jahre ist er Mitglied des Gesangvereins „Cäcilia Ruppach-Goldhausen“ – einige Jahre im erweiterten Vorstand und seit 2017 als Abteilungsleiter des Männerchors. Seit 30 Jahren ist er Mitglied im VdK-Ortsverband Ruppach-Goldhausen/Heiligenroth, 20 davon als Kassenprüfer.

Thomas Hein händigte Landrat Schwickert die Ehrennadel für sein ehrenamtliches Wirken im kommunalen Bereich aus. Von 1981 bis 2014 war er in der Gemeindevertretung Wöllstadt im Wetteraukreis in Hessen aktiv, 14 Jahre davon als Vorsitzender. 2014 erlosch das Mandat in Wöllstadt durch einen beruflich bedingten Umzug nach Görgeshausen. Von 2021 bis 2024 engagierte sich Hein dann als Mitglied des Ortsgemeinderates Görgeshausen.


